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Moritz Schularick
Die Zukunft der Globalisierung
Moritz Schularick
Die Zukunft der Globalisierung
Wir müssen wohl konstatieren, dass unsere Demokratien nach ein paar Jahrzehnten Globalisierung in keinem besonders guten Zustand sind. Zwar ist Deutschland noch relativ stabil, aber der weltoffene, demokratische Kapitalismus steckt in der Krise. Globalisierung geht mit der Wahrnehmung von Kontrollverlust einher: Man wird abhängig von globalen Wertschöpfungsketten, Handelsströmen, Kapitalflüssen, Einbrüchen am amerikanischen Häusermarkt und so weiter. Dabei müssen wir nicht das Rad der Globalisierung zurückdrehen. Wir sollten vielmehr in den nächsten Jahren diese Idee vom globalen Austausch, auch in der Wissenschaft und der Kultur, so weit wie möglich weiter vorantreiben. Offenheit als Wert an sich begreifen. Und uns fragen, in welchem Maße wir bereit sind, dem Effizienzdruck der globalen Arbeitsteilung nachzugeben, und welche Abhängigkeiten wir dafür in Kauf nehmen wollen. Andere Zeiten erfordern andere Mittel, und das neue Primat der Geopolitik müssen wir ernst nehmen. Dahinter steht ja auch die Einsicht: Leben und Freiheit sind am Ende wichtiger, als das letzte Krümelchen Wohlstandsgewinn aus den globalen Wertschöpfungsketten herauszuquetschen.
Moritz Schularick, geboren 1975, ist Professor für Makroökonomie und Direktor des Macrofinance Lab an der Universität Bonn. Er zählt zu den renommiertesten deutschen Wirtschaftswissenschaftlern seiner Generation. Der Ökonom beschäftigt sich unter anderem mit den Finanzmärkten sowie den Ursachen von Finanzkrisen und ökonomischer Ungleichheit. Er erhielt den Leibniz-Preis 2022 der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Gerade erhielt er seinen Ruf an die an die Spitze des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, deren Präsidentschaft er im Juni diesen Jahres übernimmt.
Bildnachweis: privat
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