Tania Blixens berühmte Erzählung: eine Novelle, eine Romanze, ist das lukullische Märchen von einer Köchin, die auszog, die Bescheidenheit zu lernen, und dafür mit einem Fest der Sinne – einem großartigen Gastmahl – dankt.
1871: Babette, eine gefeierte Köchin aus Paris, muss in Folge der blutigen Aufstände der Pariser Commune das Land verlassen. Durch Vermittlung eines Landsmannes landet sie an einem Fjord in Norwegen und wird von den Schwestern Phillipa und Martine aufgenommen, die einer pietistischen Gemeinde vorstehen. Klaglos verrichtet Babette zwölf Jahre lang ihre Dienste im Haushalt der asketisch lebenden Schwestern – dann erfährt sie von einem Lotteriegewinn in Höhe von 10.000 Francs. Sie beschließt, der Gemeinde ein Festmahl zu bereiten…
Tania Blixen spricht mit dieser Erzählung große Themen an. Sind die Bedingungen, Kunst zu schaffen, immer gegeben? Was bedeutet das Ringen um künstlerische Perfektion, wenn es bei denjenigen, die dieses Ringen miterleben, keinen Widerhall findet?
Nach der Lesung der Schauspielerin Heike Trinker sind die Gäste zu einem opulenten 4-Gang-Dinner eingeladen, einem Festmahl…
Heike Trinker, von 1980 bis 1986 studierte sie Theologie in Bielefeld, Marburg und Heidelberg. Ihre Schauspielausbildung absolvierte sie von 1986 bis 1989 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Sie ist auf den Bühnen und in TV-Produktionen zu Gast. Eine großartige Vorleserin!
Tania Blixen, 1885 bei Kopenhagen geboren, ließ sich nach dem Studium der Malerei in Kenia nieder, wo sie siebzehn Jahre lang eine Kaffeefarm betrieb. In den 30er Jahren kehrte sie nach Dänemark zurück, wo sie 1962 auf dem elterlichen Anwesen starb und beerdigt wurde. Ihr bekanntestes Buch ist Afrika, dunkel lockende Welt (1937), das unter dem Titel Jenseits von Afrika mit Meryl Streep und Robert Redford verfilmt wurde. Babettes Fest erschien 2022 in neuer Übersetzung bei Manesse unter dem Titel Babettes Gastmahl.
Bildnachweis: © Sandra Hoever (Trinker)